Jolling e.G.

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Philines Frühling in Jolling

Hallo!!

Ich begrüße Euch herzlich zu diesem etwas anderen Wochenbericht. Ich bin Philine und komme aus Berlin! Einige haben mich sicherlich in den vergangenen drei Monaten in den Räumen der Gärtnerei Jolling wahrgenommen. Als ich Mitte März gerade noch rechtzeitig Berlin entfloh, habe ich nicht geahnt, was die kommenden Wochen für mich bereithalten würden. Schnell wurde klar, dass ich deutlich länger bei meiner Tante Uta in Prien bleiben würde, als die geplanten sechs Tage.

Uta hatte mir bereits viel von der Gärtnerei Jolling und der Jolling e.G. erzählt und so bat ich sie, mich doch einmal mitzunehmen. Als ich am 16. März das Gewächshaus zum ersten Mal betrat, hätte niemand für möglich gehalten, dass dies gewissermaßen mein Zuhause für die nächsten 13 Wochen werden sollte. 13 prägende und sehr intensive Wochen, in denen kaum ein Tag wie der andere war und ich täglich etwas Neues lernte. Ich lernte neue Sichtweisen und Abläufe kennen, denen ich mitten in Berlin nie begegnet war. Was am Anfang noch ungewohnt und fremd war, wie z.B. wieder um 06:30 Uhr aufstehen, wurde schnell zur Routine und die Frage, ob ich am nächsten Tag wieder mitführe, stellte sich mir schon bald nicht mehr.

Da in den vergangenen Jahren so gut wie jede Pflanze, die sich in meiner Obhut befand, einging (auch Kakteen!), war ich positiv überrascht, als mir in der Gärtnerei das genaue Gegenteil begegnete! Als ich die großen Salatköpfe, meiner am ersten Arbeitstag eingepflanzten Jungpflanzen, in den Händen hielt, war das ein riesiges Erfolgserlebnis für mich! Und der schmeckte dann auch noch so gut...

Jeder neue Tag brachte spannende und vielfältige Tätigkeiten mit sich. Mich beeindruckte besonders die Hingabe und Sorgfalt, die von den Gärtner*innen bei jedem Saatkorn oder zarten Minipflänzchen aufgewendet wird, bis diese zu einer kräftigen Pflanze herangereift ist und Früchte trägt. Ich habe immer darüber gescherzt, dass das Gemüse in Berlin ganz bestimmt nicht im Supermarkt wächst. Die Zeit, Koordination und Arbeitsabläufe, die jedoch im eigentlichen Anbau stecken, hatte ich gänzlich unterschätzt. In mir wuchsen in den vergangenen Monaten eine große Wertschätzung und neue Sichtweisen heran, die ich auch in der Großstadt nicht mehr ablegen werde. Ich weiß jetzt, was dahintersteht oder stehen kann und bin überglücklich, dass ich dieses Wissen nun als Geschenk wieder mit nachhause nehmen darf.

Ja, zurück nach Berlin. Meine erste große Kontaktaufnahme mit Euch allen, ist auch mein Abschied: Nach insgesamt 13,5 Wochen (statt sechs Tagen!) werde ich am 18.06. meine Rückreise nach Berlin antreten. Auf der einen Seite stimmt mich das traurig, aber nun kann ich auf einen einzigartigen Frühling voll schöner Ereignisse und Erkenntnisse zurückblicken, der sich für mich nur durch eine vermeintlich katastrophale Situation ergab...

Mir wird besonders das tolle Gärtnerteam in Erinnerung bleiben, in das ich immer weiter reinwuchs und das Gefühl und die Kraft der Gemeinschaft, die fast jede Aufgabe begleitete. Ich durfte darüber hinaus erleben, wie der schöne Chiemgau sich aus den gräulichen Farben des Winters befreite und gemeinsam mit dem Salat, den Kräutern und dem Gemüse der Gärtnerei Jolling erblühte. Als ich das erste Mal das Gelände betrat, blickte ich auf die braunen leeren Felder - und jetzt? Jetzt schießt und sprießt es überall in den schönsten Grüntönen und man sieht zwischen den Reihen immer wieder eine/n Gärtner*in, die/der sich hingebungsvoll einem Pflänzchen widmet...

Ich werde nichts und niemanden vergessen und werde definitiv wiederkommen! Ihr seid mich auf jeden Fall nicht auf Dauer los, versprochen ;)

Vielen, vielen lieben Dank an jeden einzelnen, der meinen Frühling geprägt und gestaltet hat!

Bleibt alle gesund, munter und fröhlich - und lasst Euch weiterhin die frischen Gemüsekisten am Freitag schmecken. Guten Appetit!

Philine